Spreizfuß
Im Laufe des Lebens bekommen alle Menschen der ersten Welt einen Spreizfuß.Als Spreizfuß bezeichnet man den Vorfuß, der unter den Mittelfußköpfchen II, III und IV je eine Druckspitze aufweist, weil sie nach unten hervortreten.Leider wird in der gängigen Literatur vom Mythos eines Quergewölbes berichtet, das im Laufe des Lebens zusammenbricht. Das ist Unsinn.Unser Vorfuß verteilt beim natürlichen Gang die Auftritts- und besonders die Abstoßkräfte auf alle fünf Mittelfußköpfchen, gemäß ihrem knöchernen Aufnahmevermögens.D.h.: je kräftiger der Knochen umso höher ist der aufnehmbare Kraftimpuls. Die Auftrittsfläche des Fußes passt sich der Oberfläche des Bodens an, um die Kraft optimal zu übertragen.Hier liegt der Grund für die Entwicklung eines Spreizfußes. Es ist nicht der Zusammenbruch irgendwelcher Strukturen durch Überlastung im Alter, sondern eine Gewöhnung an eine unveränderte Oberfläche. Dies geschieht schon sehr früh im Leben, weil wir schon unsere Kinder kaum ohne Schuhe laufen lassen.
Aus historischen und modischen Gründen sind heute all unsere Schuhe im Vorfußbereich konkav gewölbt, d. h. die Brandsohle ist so geformt, dass der mittlere Teil vom Mittelfußköpfchen II -IV tiefer liegt als der äußere Bereich I und V. So legt sich schon der Babyfuß spannungsfrei in eine Kuhle und exponiert die Mittelfußköpfchen II, III und IV. Bewegt sich das Kind nun hauptsächlich auf dieser Oberfläche, formt sich der Fuß beim Wachsen schnell in diese Struktur ein. So entsteht sehr früh ein kindlicher Spreizfuß, der beim Barfußlaufen sogar schon schmerzen kann.
Deshalb sind die Schuhhersteller, die „ballige“ Kinderschuhe herstellen, Erzeuger ganzer Generationen von kaum belastbaren potentiellen Schmerzpatienten.Da alle Schuhe jeder Preislage „ballig“ ausgeformt sind, entkommt niemand aus diesem Teufelskreis.Im Gegenteil, ein Mensch, der „ballige“ Schuhe gewöhnt ist, kann gerade Oberflächen kaum aushalten, da sein Fuß durch eben diese Gewöhnung muskulär, faszial und sogar knöchern verändert ist.Also werden unsere Füße von Anfang an so verformt, dass die mittleren Mittelfußköpfchen die größte Kraft übertragen müssen. Dies führt schnell zu Überlastungsschmerzen und ein Spreizfuß ist schon im Kindergarten diagnostizierbar.Treten nun die vorher beschriebenen Schmerzausweichreaktionen auf, kann auch ein kleines Kind verschiedene Schmerzerfahrungen durchleiden. So sind Muskelschmerzen in Armen und Beinen, oder auch Rückenschmerzen nicht alters- sondern fußschmerzabhängig.